Elex – Grafik-, Performance- und Tweaking-Guide
Von Ravenhearth
In unserer Review haben wir schon die Story und das Gameplay von Elex auf Herz und Nieren geprüft, daher soll es in diesem Artikel um die Technik von Piranha Bytes neuem Rollenspiel gehen. Da uns als Fan-Seite natürlich keine dutzend verschiedenen Grafikkarten zum Benchmarken zur Verfügung stehen, empfehlen wir dafür die entsprechenden Artikel von der PC Games Hardware und Computerbase. Stattdessen konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf die verschiedenen Grafikeinstellungen und testen, wie viel Performance deren Senkung bringt, inklusive Vergleichs-Screenshots.
Getestet haben wir auf einem PC mit einer Radeon RX 480 8GB an einer überdurchschnittlich fordernden Teststelle, an der alle Benchmarks entstanden sind (zu sehen bei "Auflösung"). Die Vergleichsbilder entstanden dagegen an anderen Stellen, um die optischen Unterschiede stärker hervor zu heben. Aufgrund von Zeitknappheit haben wir in diesem Artikel vorerst auf andere Aspekte wie CPU-Auslastung, Kernskalierung, RAM- und VRAM-Belegung, Config-Tuning etc. verzichtet. Wir werden diesen Artikel gegebenenfalls aktualisieren.
Systemanforderungen
Beginnen wir mit den Systemanforderungen. Gegenüber Risen 3 sind die Anforderungen von Elex durch den Fokus auf PC und Current-Gen-Konsolen, inkl. vieler Grafik-Verbesserungen, zwar deutlich gestiegen. Mit Blick auf die Anforderungen anderer Titel bewegt sich Elex jedoch im Mittelfeld, ist also keineswegs zu anspruchsvoll. Auffällig ist nur die hohe Anforderung an den RAM mit 16GB, unserer Erfahrung nach zeigt sich Elex in diesem Aspekt jedoch sehr genügsam, sollte auch auf Rechnern mit 8GB Hauptspeicher ohne Probleme laufen.
Minimal PC System Requirements | Recommended PC System Requirements |
OS: 64-bit Windows 7, Windows 8.1 and Windows 10 | OS: 64-bit Windows 7, Windows 8.1 and Windows 10 |
HDD: At least 35 GB of free space | HDD: At least 35 GB of free space |
DX: DirectX 11 | DX: DirectX 11 |
CPU: Intel Core i5 3570 or AMD FX-6350 | CPU: Intel Core i7-4790 or AMD FX-8350 |
RAM: 8 GB RAM | RAM: 16 GB RAM |
GPU: NVIDIA GTX 660 2 GB, AMD Radeon HD 7850 2GB | GPU: NVIDIA GTX 1060 3GB, AMD Radeon RX 480 4GB |
Die Engine
Für Elex hat Piranha Bytes große Verbesserungen an der Engine vorgenommen, um ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen: Das Streaming wurde verbessert, der Renderer auf einen Tile-Based Deferred-Renderer umgestellt, der nun außerdem DirectX 11 nutzt und moderne Effekte wie Tesselation unterstützt, es gibt eine neue Umgebungsverdeckung (LSAO), Global Illumination (indirekte Beleuchtung), eine vereinheitlichte volumetrische Beleuchtung, eine bessere Kantenglättung (SMAA), Wassersimulation und einiges mehr. Für einen Abriss über die Entwicklung der Engine im Laufe der Zeit und eine tiefgehendere Beschreibung der Technik hinter Elex empfehlen wir unseren Engine-Artikel.
Grafikeinstellungen
Das Grafikmenü
Das Grafikmenü von Elex ist in zwei Menüs aufgeteilt: "Grafik" und "Video". Im Video-Menü lässt sich der Fenstermodus ebenso einstellen wie das Seitenverhältnis, die Auflösung, die Bildwiederholrate, Gamma und VSync. Elex unterstützt auch 21:9-Auflösungen. Eine Besonderheit ist jedoch die Skalierungs-Option, dazu gleich mehr. Im Grafik-Menü lässt sich die Optik mit zahlreichen Optionen an den eigenen Rechner anpassen, übergeordnete Presets gibt es jedoch nicht.
Auflösung
Viele Worte darüber verlieren, was die Auflösung macht, müssen wir nicht, daher verzichten wir auch auf Vergleichsbilder. Getestet haben wir auf einer AMD Radeon RX 480 8GB mit maximalen Details in drei verschiedenen Auflösungen - 1920x1080, 2560x1440 und 3840x2160. An unserer überdurchschnittlichen fordernden Teststelle schafft die RX 480 keine 60fps in Full HD, bei höheren Auflösungen sinkt die Leistung noch weiter ab. WQHD ist noch spielbar, UHD nicht mehr.
Skalierung
Eine Besonderheit ist die Skalierung, die sich in 10%-Schritten bis maximal 200% erhöhen lässt. Dadurch erhöht sich die interne Renderauflösung, das Spiel betreibt also Downsampling mit bis zu der vierfachen Pixelmenge, die Bildqualität profitiert enorm. Dementsprechend fordernd ist diese Option allerdings auch, wie unsere Benchmarks zeigen. Im Zweifelsfall würden wir diese Option auf 100% belassen. Auch in die andere Richtung lässt sich die Option nutzen, aber bevor man die Auflösung herunterschraubt, ist eine Reduzierung der Grafikdetails eine bessere Wahl. Zur besseren Sichtbarkeit haben wir die Vergleichsscreenshots ohne DoF und Post-AA angefertigt. Wenig überraschend deckt sich die Performance bei 200% Skalierung mit der Leistung bei nativem UHD.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: 100%, 150% und 200% Skalierung ausgehend von 1920x1080. Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken!
Tiefenunschärfe
Kommen wir nun zu den eigentlichen Grafikoptionen. Den Anfang macht die Tiefenunschärfe, die vor allem in hohen Auflösungen extrem stark ausfällt. Glücklicherweise lässt sie sich vollständig deaktivieren, auch in Dialogen. Eine bessere Performance erhält man dadurch jedoch nicht.
Post-AA
Aufgrund des Deferred-Renderers bietet Elex wie schon Risen 3 und andere aktuelle Titel keine klassische Multi-Sampling-Kantenglättung mehr an, sondern nur noch Post-AA. Dieses glättet manche Bildelemente gut, kann gegen Subpixel-Flimmern jedoch nichts unternehmen. Glücklicherweise wird die einfache FXAA-Kantenglättung durch das bessere SMAA erweitert, wenn auch ohne temporale Komponente. Der Umstieg von SMAA auf FXAA bringt in unserem Test ein zusätzliches Bild pro Sekunde, die komplette Deaktivierung bringt dagegen nichts mehr.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: SMAA, FXAA und keine Kantenglättung. Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken!
Anisotrope Filterung
Auch Anisotrope Filterung bietet Elex selbstverständlich an, und wie der Benchmark zeigt, lohnt es kaum daran zu sparen. Nur 2 Bilder pro Sekunde bringt der Verzicht auf AF, bei einem deutlichen Verlust an Bildqualität.
Umgebungsverdeckung
Umgebungsverdeckung (Ambient Occlusion/AO) ist ein Effekt, der Schattierung simuliert und dem Bild die nötige Dreidimensionalität verleiht. Anstatt des einfachen SSAO bietet Elex nun HBAO auf "niedrig" und LSAO auf "hoch". Eine Reduzierung des Effekts bringt einige Bilder pro Sekunde mehr, falls die Leistung knapp ist.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: LSAO, HBAO und kein AO. Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken!
Nebelqualität
Für die Qualität des volumetrischen Nebels bietet das Spiel sogar vier verschiedene Einstellungen. Der Nebel ist eine gute Option, um zusätzliche Leistung zu gewinnen, da eine Reduzierung in einem ordentlichen FPS-Zuwachs resultiert, ohne die Optik zu sehr zu verschlechtern.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: Ultra, Hoch, Mittel und Niedrig. Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken!
Schattenqualität
Auch die Schattenqualität lässt sich in vier Stufen reduzieren. Angesichts des Faktes, dass die Schatten auf Mittel und Niedrig bei uns ganz oder teilweise verschwinden, lohnen sich diese Einstellungen nicht, zumal der Leistungszuwachs eher gering ist. Wir vermuten allerdings, dass das teilweise bzw. vollständige Verschwinden der Schatten ein Bug ist.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: Ultra, Hoch, Mittel und Niedrig. Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken!
Texturqualität
Eine niedrigere Texturqualität vermatscht die Optik sichtbar, sodass sich diese Option vor allem aufgrund des mageren Gewinns von nur 1fps nicht lohnt - außer der Grafikspeicher wird knapp.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: Hoch, Mittel und Niedrig.
Vegetationsqualität
Die Vegetationsqualität regelt vor allem die Sichtweite und Dichte des Grases, wie man anhand der Vergleichsbilder sieht. Viel Performance bringt eine Reduzierung allerdings nicht. Zudem scheint die Option "Aus" fehlerhaft zu sein, bei deren Aktivierung sieht das Gras stattdessen aus wie auf "Hoch".
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: Hoch, Mittel, Niedrig und Aus. Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken!
Shaderqualität
Sichtbare Unterschiede bleiben bei der Einstellung für die Shaderqualität ebenso aus wie Performance-Unterschiede, wie unsere Vergleichsbilder zeigen.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: Hoch, Mittel und Niedrig.
Objektsichtweite
Die Objektsichtweite bestimmt - offensichtlich - wie weit Objekte zu sehen sind bzw. in welcher Entfernung auf eine weniger detailreiche Version eines Objektes umgeschaltet wird. Angesichts der deutlichen Unterschiede ist der FPS-Gewinn hier verhältnismäßig klein.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: Ultra, Hoch, Mittel und Niedrig.
Landschaftssichtweite
Die letzte Einstellung im Grafikmenü ist die Landschaftssichtweite, bei der alle Einstellungen praktisch identisch aussehen. Auch die Performance ändert sich nicht.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: Hoch, Mittel und Niedrig. Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken!
Alle Einstellungen kombiniert
Zuguterletzt möchten wir noch herausfinden, was passiert, wenn man all die verschiedenen Einstellungen kombiniert. Gestetet haben wir mit maximalen Einstellungen, mit allem auf Hoch statt Ultra, mit allen Einstellungen auf Mittel und am Ende noch alles auf Minimum, abgesehen von der Vegetationsqualität (wegen des erwähnten Fehlers). Getestet wurde in 3 Auflösungen auf der Radeon RX 480 8GB, die Vergleichsbilder entstanden der Einfachheit halber jedoch in 1920x1080. Man sieht deutlich, dass sich die Performance auf Niedrig unter jeder Auflösung mehr als verdoppelt - das Spiel verliert aber auch viel von seinem Charme.
Von links nach rechts bzw. oben nach unten: Ultra, Hoch, Mittel und Niedrig.
Fazit
Auch wenn Elex grafisch keine neuen Maßstäbe setzt, hat sich Piranha Bytes hinsichtlich der Optik merklich gesteigert. Elex glänzt desöfteren mit dichter Vegetationen, den händisch gebauten Landschaften und toller Beleuchtung. Auch die Texturen sind größtenteils scharf, kein Vergleich zu Risen 3. Schwächen finden sich dagegen bei den Animationen und einigen polygonarmen Objekten. Aufgrund der zahlreichen modernen Effekte zeigt sich Elex zwar deutlich anspruchsvoller als Piranha Bytes letztes Spiel, ist aber auch nicht fordernder als andere aktuelle Titel. Die Performance geht für das Gebotene in Ordnung, außerdem sind die Systemanforderungen sehr zutreffend. Falls der eigene Rechner zu langsam für maximale Details sein sollte, lässt sich das Spiel anhand vieler Grafikoptionen konfigurieren. Der Sprung von Ultra auf Hoch bringt beispielsweise bereits etwa ein Viertel höhere FPS, ohne die Optik merklich zu verschlechtern.
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